Passione Italiana
 Die Leidenschaft für süditalienische Lebensart

Unbekanntes  Kalabrien

P R O G R A M M

DONNERSTAG, 14. SEPTEMBER:
Die Teilnehmer, die nach Rom fliegen, treffen sich um 12:30 am Nürnberger Flughafen und geben die Koffer am Schalter ab. Zwei Personen fahren mit der Bahn. Diese treffen wir in der Herberge Casa di Chiara.
Wir fliegen mit Ryanair um 14:00 ab und kommen um 16:05 am Flughafen in Lamezia an. Danach erfolgt der Transfer mit Bus zur Herberge Casa di Chiara in Crotone. Anschließend folgt die Zimmerverteilung. Um 20:00 Uhr trifft sich die Gruppe wieder, um gemeinsam im Restaurant Mamma Mia an der Strandpromenade von Crotone zu essen.

FREITAG, 15. SEPTEMBER:
Nach dem Frühstück starten wir vom Hotel aus zu unserer Stadtbesichtigung (gutes Schuhwerk ist von Vorteil!).
Crotone, 1993 zur Provinzhauptstadt erhoben, wurde 710 v.Chr. von der Griechen am Fluss Esaro gegründet. Der Sage nach hat das Orakel von Delphi den Achaiern diesen Ort zur einer Stadtgründung vorgeschlagen. Neben Sybaris (Sibari) zählte Kroton zu den reichsten und mächtigsten griechischen Stadtstaaten.
Gegen 532 v.Chr. erschien in Kroton ein Mann von der fernen Insel Samos, mit dessen Namen die Stadt fortan verbunden sein sollte: Pythagoras. Für alle Zeiten wegen seiner wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Mathematik und der Philosophie hoch geschätzt, galt er in Kroton aber nicht weniger als Staatsmann, der von seinen Mitbürgern die unbedingte Achtung der Gesetze, Respekt von der Religion, ein hohes Arbeitsethos und tadellose Moral einfordete.
Berühmtheit erlangte Kroton in der Antike auch durch ihre in Olympia siegreichen Athleten und durch die legendäre Schönheit ihrer Frauen! Ob sie auch Hannibal gefielen, der gleich dreimal hier überwinterte? Nach dem Sieg der Römer über die Karthager stationierten sie 194 v.Chr. Truppen in Kroton und machten die Stadt zur Kolonie. Damit begann eine Periode der Stagnation, die bis ins 20. Jh. andauerte.
Heute ist Crotone die wichtigste Industriestadt Kalabriens und der einzige wirtschaftlich bedeutsame Hafen der Region am Ionischen Meer. Wir besichtigen die interessantesten Sehenswürdigkeiten der Stadt, angefangen vom mächtigen Kastell Karls V., das die Spanier im 16. Jh. zur Sicherung der Küste gegen die Türken errichteten, und die etwa zeitgleich entstandene Kathedralbasilika Mariä Himmelfahrt in dem anmutigen Stadtzentrum.
Heute ist das Kastell vor allem Orientierungs- und Ausgangspunkt für eine kurzen Stadtrundgang. Es ist nicht zu verfehlen, wenn man der Straße entlang der Küste folgt. Auf die zuvor am selben Platz stehende Burg aus dem 9. Jh., bzw. die darunter gelegenen Reste der antiken Akropolis, wurde beim Neubau des Kastells keine Rücksicht genommen; was an alten Steinen brauchbar war, wurde wieder verwendet.
Nicht weit vom Kastell befindet sich das Archäologische Nationalmuseum. Das Museum bietet den Besuchern auf zwei Etagen einen chronologischen Rundgang, um die wichtigsten historischen Etappen der antiken griechischen Stadt Kroton zu entdecken. Glanzstück des Museums ist im ersten Obergeschoss der Schatz der Hera mit dem prächtigen Diadem, das einen Laubreif aus purem Gold nachbildet. Um die Mitte des 6. Jh. v.Chr. angefertigt, zierte es das Standbild der Göttin im Tempel (am Capo Colonna). Münzen, die im 4. Jh. v. Chr. in Crotone geschlagen wurden, bilden die Göttin mit dem Diadem ab. Als Bekrönung eines Tempelstandbilds stellt dieses Stück etwas Einmaliges dar. Ein weiteres Schmuckstück ist der goldene Ring daneben, auch wenn er, wohl im dritten Viertel des 6. Jh. v. Chr. entstanden, ganz bescheiden ausgeführt ist. Um so erlesener sind die bronzenen Votivfiguren ausgefallen: eine sitzende Sphinx (um 550 v. Chr.) jeweils nur 5-6 cm, ein 26 cm langes nuragischen Schiffchen (7 Jh. v. Chr.), ein geflügelter Gorgone, der die Zunge herausstreckt, geflügelte Sirenen u. a. m.
Nach der Mittagspause (frei) steigen wir in den Bus ein und fahren zum Capo Colonna, dem östlichsten Punkt Kalabriens, in äußerst reizvoller Lage direkt am Meer gelegen. Der Name des Kaps rührt von der einzigen Säule her, die von dem im Altertum berühmten Hera-Tempel erhalten geblieben ist. Der gegen Ende des 6. Jh. v. Chr. errichtete Hera-Tempel muss gigantisch gewesen sein, vergleichbar mit dem  Zeustempel in Athen, und zählte zu den führenden Heiligtümern der Magna Graecia. Das Innere des Hera-Tempel wurde um 400 v. Chr. von Zeuxis ausgemalt, u. a. mit einer Darstellung der Helena. Eine Anekdote berichtet, dass der Künstler die fünf schönsten Jungfrauen des Landes nackt zu sehen verlangte, um sein Modell auswählen zu können.
Nach dem Besuch des archäologischen Parks, des kleinen Museums und der Kapelle der Madonna di Capo Colonna fahren wir wieder nach Crotone. Die Gruppe trifft sich wieder zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant Orfeo an der Strandpromenade von Crotone.

Anello in oro di Hera
Anello in oro di Hera
Diadema di Hera
Diadema di Hera
Diadema di Hera /retro
Diadema di Hera /retro
Due statuette
Due statuette
Gorgone che mostra la lingua
Gorgone che mostra la lingua
Museo archeologico Nazionale
Museo archeologico Nazionale
Capo Colonna
Capo Colonna
Sirena alata
Sirena alata
Bardatura di cavallo
Bardatura di cavallo
Sirena alata
Sirena alata
Sfinge seduta
Sfinge seduta
Nave nuragica
Nave nuragica
Tempio di Hera Lacinia
Tempio di Hera Lacinia

 

SAMSTAG, 16. SEPTEMBER:

Heute morgen steigen wir nach dem Frühstück in den Bus ein und fahren Richtung Süden. Das erste Ziel ist der Archäologische Park von Scolacium in der Ortschaft Roccelletta Borgia. Die Namen Scolacium und Roccelletta weisen auf zwei Epochen hin: auf die Antike und das Hochmittelalter, sowie auf zwei verschiedene Monumente. Scolacium meint eine zunächst griechische, dann römische Siedlung mit archäologisch nachgewiesenem Theater, Forum usw., Roccelletta, eine gigantische Kirchenruine, die einst zu einem Klosterkomplex gehörte. Alles zusammen befindet sich in diesem Archäologiepark.
Die Besichtigung beginnt bei der normannischen Basilika, die dem Besucher zwischen den gepflegten alten Olivenbäumen erscheint. Das imposante Bauwerk begrüßt die Besucher und erinnert an die einst wichtige Bedeutung des Ortes. Danach geht es weiter mit den römischen Monumenten: Nicht weit vom Forum, mit den Überresten einiger Gebäude, darunter die Kurie, das Cäsarum und das Kapitol, befindet sich das Theater, das nach griechischer Art auf einem natürlichen Hügel liegt und 3500 Sitzplätze bot. In der Stadt Scolacium, die auch mit Thermen, zwei Aquädukten, Brunnen und einer Nekropole ausgestattet war, befindet sich auch das einzige römische Amphitheater Kalabriens. Das Leben der Kolonie endete um das VII-VIII Jh. n. Chr.. Überschwemmungen hatten das Gebiet unwirtlich gemacht. Darum zog die Bevölkerung zuerst auf die Höhen des Theaters und dann bis zum heutigen Squillace.
Bevor wir weiterfahren besuchen wir auch das kleine Museum, in dem die ausgestellten Funde der Ausgrabungen das antike Leben in Scolacium dokumentieren. Das Museum bewahrt auch einen wichtigen Zyklus von Statuen und römischen Porträts, u. a. eine beeindruckende Marmorstatue des Germanicus (1. Jh. n. Chr.).
Anschließend machen wir einen Abstecher ins Hinterland durch das Neto-Tal nach Santa Severina. Mit seiner außergewöhnlichen Lage auf einem nach allen Seiten fast senkrecht abfallenden Kalksteinplateau schlägt es den Besucher schon aus weiter Ferne in seinen Bann.
Die Stadt wurde von den Enotriern im Zeitalter Großgriechenlands unter dem Namen Siberene (V. Jhd. v. Chr.) von Hekataois von Milet gegründet. Der Name änderte sich dann wahrscheinlich in römischem Zeitalter in Severiana und später in Severina. In Santa Severina sucht man vergebens nach einer Erklärung, warum die Stadt nach einer „Heiligen Severina“ benannt ist, die niemand kennt. Als einigermaßen gesichert gilt, dass Severina dem antiken Siberene entspricht. Aber wann und warum die „Heiligung“ erfolgte, lässt sich nicht ermitteln.
In dem ruhigen Städtchen, das sagenhaft auf 325 Meter Höhe thront und zu den «Borghi più Belli d’Italia» gehört, liegen alle Sehenswürdigkeiten rund um den Hauptplatz, die Piazza Campo, oder gleich nebenan: die kleine byzantinische Kirche Santa Filomena, die barocke Kathedrale Sant'Anastasia mit dem byzantinischen Baptisterium und das mächtige Kastell.
Das Kastell von S. Severina, das zu einem der schönsten Kalabriens zählt, steht auf dem Hauptplatz mit seinem quadratischen Bergfried, der von vier zylindrischen Türmen umgeben ist. Diese gewaltige Anlage lässt sich am eindruckvollsten durch einen Spaziergang um die Festung in dem mächtigen, einst wohl kaum zu überwindenden, zur Stadt hin extrem vertieften Burggraben erschließen.
Nach der Mittagspause (frei) steigen wir wieder in den Bus ein und fahren zu der Weinkellerei Caparra & Siciliani, um den besten Wein Kalabriens, den Cirò, zu probieren. Mit dem Namen Cirò DOC werden Weiß-, Rosé- und Rotweine aus der süditalienischen Provinz Kalabrien bezeichnet, wobei letztgenannter der häufigste Vertreter des Weins ist: mehr oder weniger intensiv rubinrot, mit violetten Reflexen – tendiert mit zunehmender Reife zu granatrot.
Anschließend fahren wir zum Hotel zurück. Die Gruppe trifft sich wieder zum gemeinsamen Abendessen in der Trattoria A Ra Gghjàzza. Das Lokal befindet sich auch im historischen Zentrum von Crotone, nicht weit vom Hauptmarkt.

Santa Severina
Santa Severina
S. Severina
S. Severina
Battistero Santa Severina
Battistero Santa Severina
Battistero Santa Severina
Battistero Santa Severina
Castello Santa Severina
Castello Santa Severina
Castello Santa Severina
Castello Santa Severina
Scolacium - Roccella
Scolacium - Roccella
Scolacium - Roccella
Scolacium - Roccella
Scolacium - Roccella
Scolacium - Roccella
Scolacium - Roccella
Scolacium - Roccella
Scolacium - Amphitheater
Scolacium - Amphitheater
Scolacium - Theater
Scolacium - Theater
Scolacium - Theater
Scolacium - Theater
Scolacium - Theater
Scolacium - Theater
Scolacium Museum
Scolacium Museum


SONNTAG, 17.SEPTEMBER:

Heute steht ganz was Besonderes auf dem Programm: Eine touristische Zugreise (bei einer Höchstgeschwindigkeit von 40 Kilometern) im Herzen des Sila-Nationalparks, die uns mit einer Lokomotive aus dem frühen 20. Jahrhundert vom höchstgelegenen Schmalspurbahnhof Europas (950 m) auf über 1400 Meter über dem Meeresspiegel führen wird.
Mit dem Bus fahren wir zuerst zum Bahnhof von Moccone, auf einer Höhe von 1.299 Meter. Hier steigen wir in den Zug ein und, wie in der ersten Reihe im Theater, bewundern wir durch das Fenster, das Naturspektakel im Nationalpark Sila. Es sind nur 13 km Schiene, die Moccone von San Nicola-Silvana Mansio, den höchste Bahnhof Italiens (1.406 m), trennen. Die alte Lokomotive, die „la Signora“ genannt wird, ist in Wirklichkeit die Dampflokomotive FCL 353, gebaut im Jahr 1926 in den Borsig-Werkstätten in Berlin. In einer Welt, in der alles immer schnell geht, hat die Lokomotive ihr langsames Tempo bewahrt. Circa 2 Stunden braucht die Lokomotive, um die Strecke zwischen Moccone und San Nicola-Silvana Mansio zurückzulegen. Die gleiche Strecke könnte man, über die „Strada Statale 107“ in circa 10 Minuten Autofahrt schaffen. Das ist eben das Besondere dieser Zugreise!
Danach steigen wir in dem Bus ein und fahren zum Hotel zurück. Die Gruppe trifft sich wieder zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant Mamma Mia an der Strandpromenade von Crotone.


MONTAG, 18. SEPTEMBER:

Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Bus zum ersten Tagesziel: Le Castella, eine malerische Aragoneserburg auf einem Sandsteinfelsen vor der Küste. Die markante Anlage bildete die Kulisse für die Filme «Die unglaublichen Abenteuer des hochwohllöblichen Ritters Branca Leone» von Mario Monicelli und «Das 1. Evangelium - Matthäus» von Pier Paolo Pasolini. Der höchste Turm bietet einen tollen Blick.
Hier wird die Gruppe aufgeteilt. Wahrend die erste Gruppe die Besichtigungen auf dem Festland macht (inklusive Herstellung von Keramik) kann die zweite Gruppe zum Hafen von Le Castella laufen und mit einem Segelboot eine schöne Tour (mit Badestopp!) ins Meeresschutzgebiet von Capo Rizzuto machen. Das Reservat Capo Rizzuto ist das größte im Mittelmeer und erstreckt sich von Capo Donato (Crotone) bis Barco Vercillo (Praialonga). Anschließend fährt die erste Gruppe mit dem Segelboot raus und die zweite Gruppe macht das Programm auf dem Festland.
Der Nachmittag steht zur freien Verfügung. Es bietet sich an, am Strand zu bleiben und den Tag zu genießen. Sonnencreme nicht vergessen!
Die Gruppe trifft sich wieder zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant Orfeo, das sich direkt im historischen Zentrum von Crotone befindet.

Le Castella - Calabria
Le Castella - Calabria
Le Castella
Le Castella
Crociera in barca a vela
Crociera in barca a vela


DIENSTAG, 19. SEPTEMBER:

Heute morgen steigen wir nach dem Frühstück in dem Bus und fahren wieder Richtung Süden, zur Certosa di Serra San Bruno, die fast 2 km südlich des Städtchens Serra San Bruno in einem Wald liegt. Sie geht auf den um 1030 in Köln zur Welt gekommenen Bruno zurück, der „Urvater“ der Kartäuser. Roger I. überließ ihm 1091 eine La Torre genannte Einsiedelei: Dort gründete der Fromme, aber mit seiner Umgebung nicht immer im Frieden lebende Mann, zusammen mit sieben Gefährten seine zweite Kartause (ital. certosa, nach seinem ersten Kloster in La Chartreuse, Frankreich), die erste auf italienischem Boden: Santa Maria del Bosco, benannt nach dem einzigartigen Weißtannenwald. Die Kartäusermönche leben in strenger Klausur, d. h. in völliger Abgeschiedenheit, und vermeiden nach Möglichkeit jeden Außenkontakt. Immerhin werden Besucher seit 1994 in einen kleinen Trakt des Klosters eingelassen. Dieser wurde in ein mit modernen Mitteln gestaltetes, sehr stimmungsvolles Museum verwandelt und gibt Auskunft über die Geschichte, die Spiritualität, den Alltag der Mönche und derzeitige Verbreitung des Ordens in der Welt.
Die Mittagspause findet im Restaurant Il Tagliere, nicht sehr weit von der Certosa, statt.
Anschließend steht im Programm die Cattolica von Stilo, die nach Meinung vieler sogar das bedeutendste Baudenkmal ganz Kalabriens ist. Der Name „Cattolica" leitet sich vom griechischen Καθολική (Katholikì) ab und wurde in der byzantinischen Zeit für Kirchen mit Taufbecken verwendet. Das schon bei der Anfahrt ein wenig oberhalb der Stadt zu sehende Kirchlein aus dem 9.-10. Jahrhundert, das gänzlich aus Backstein errichtet ist und an der Ostseite drei Apsiden mit mittig eingefügten Monoforien zeigt, fasziniert durch sein aus dem byzantinischen Kulturkreis bekanntes Äußeres. Im Innenrraum befinden sich vier Säulen, die vermutlich aus der römischen Stilida hierher transportiert wurden. Sie bilden drei Schiffe auf neun gleichgroßen Bodenquadraten. Die zum Teil außergewöhnlichen Fresken, 1927 entdeckt und vollständig restauriert, sind mehr oder weniger gut erhaltenen. Nun ist Zeit, wieder ins Hotel zurück zu fahren. Die Gruppe trifft sich wieder zum gemeinsamen Abendessen in der Trattoria A Ra Gghjàzza. Das Lokal befindet sich auch im historischen Zentrum von Crotone, nicht weit vom Hauptmarkt.


MITTWOCH, 20. SEPTEMBER:

Heute nehmen wir wieder den Bus und fahren Richtung Norden, genauer gesagt zum Schloss von Caccuri, ein imposantes Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert. Das Schloss, das auf einer 650 Meter hohen Klippe liegt, wurde auf einem ehemaligen byzantinischen Castrum mit Blick auf das Tal erbaut.  Die Byzantiner errichteten es als Verteidigungsgarnison zur Bewachung des Neto-Tals. Im 16. Jahrhundert reichte sein Ruhm über die Grenzen des Südens hinaus, als der Lehnsherr Cicco Simonetta zum Kanzler von Francesco Sforza wurde. Seitdem hat das Schloss mehrmals den Besitzer gewechselt (Ruffo, Cavalcanti, Barraco). Ein Inventarverzeichnis aus dem Jahr 1781 beschreibt die Innenräume als reich an Fresken mit ritterlichen Szenen, Kerzenleuchtern, Spiegeln und großen Gemälden spanischer Monarchen, Päpste und Ritter von Malta.
Heute ist das Schloss Caccuri fast vollständig im Privatbesitz und ein Teil davon wird als Hotelunterkunft genutzt. Man kann aber trotzdem die alten Küchen, die Palatinkapelle und den Turm besichtigen. Die schöne Kapelle aus dem 16. Jahrhundert besticht durch einen Hochaltar aus lackiertem und vergoldetem Holz der mit Akanthusblättern verziert ist. Das zentrale Altarbild zeigt die Heilige Barbara, während der mit Stuck im Rokokostil verzierte Seitenaltar San Gaetano da Thiene gewidmet ist. Von großem künstlerischen Interesse ist die Sammlung von Gemälden der neapolitanischen Schule aus dem 17. Jahrhundert. Besonders sehenswert ist auch der Turm, der aus den Jahren 1882-85 stammt.
Unser nächstes Ziel ist Rossano, das seine Blütezeit im 8.-11. Jh. unter den Byzantinern erlebte. Mit unserem lokalen Führer werden wir einen Spaziergang duch die Altstadt machen und die wichtigsten Monumente besichtigen. Das Zentrum der Altstadt bildet die Piazza Santi Anagiri mit dem Rathaus. Die Kathedrale Santa Maria Assunta stammt aus der Anjouzeit. Am dritten linken Pfleiler des Mittelschiffs ist auf einem spätbarocken Marmoraltar der verehrte Gegenstand zu sehen, die „Madonna Achiropita“, also ein, wie die fromme Legende will, nicht von Menschenhand geschaffenes Marien-Gnadenbild.
Im „Museo Diocesano“ im erzbischöflichen Palais daneben kann man eines der weltweit ältesten Bücher seiner Art bewundern: den sogenannten «Codex purpureus Rossanensis», den „Purpurcodex von Rossano“. Im 6. Jh. in Syrien geschrieben und wohl Mitte des 7. Jh. von melkitischen Mönchen, die vor den Arabern in den Westen flohen, nach Kalabrien gebracht. Der Codex, der zu den ältesten und am reichsten ausgeschmückten griechischen Evangeliaren zählt, ist einer der Meisterwerke der byzantinischen Kunst. Er umfasst Texte, die mit wunderschönen Miniaturen illustriert sind.
Seit dem 9. Oktober 2015 ist der Codex als Weltkulturerbe anerkannt und in die UNESCO-Listen, in der Kategorie „Memory of the Word“ aufgenommen worden.
Sehenswert in Rossano ist auch das byzantinische Kirchlein von San Marco.
Nach der Mittagspause besichtigen wir das „Castello Ducalein Corigliano Calabro. Dieses Schloss  gehört zu den schönsten und am besten erhaltenen in Süditalien. Obwohl die Gründung auf das 11. Jahrhundert zurückgeht, ist von seinem normannischen Ursprung nur noch sehr wenig übrig geblieben, da das Gebäude ab 1490 umfassend im aragonesischen Stil umgebaut wurde. Die aufeinanderfolgenden Familien, die im Schloss gewohnt haben, hinterließen ihre Zeugnisse: Der Bergfried mit Fresken aus Tassos „Gerusalemme liberata“ geschmückt, der Spiegelsaal aus dem 17. Jahrhundert und die Kapelle des Heiligen Augustinus. Nach der Besichtigung fahren wir ins Hotel zurück.
Die Gruppe trifft sich wieder zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant Mamma Mia an der Strandpromenade von Crotone.


DONNERSTAG, 21. SEPTEMBER:

Heute heißt es leider "Arrivederci Calabria": Nach dem Frühstück Bustransfer zum Flughafen nach Lamezia und Flug nach Nürnberg. Wir fliegen mit Ryanair um 16:30 ab und kommen um 18:40 in Nürnberg an.

WICHTIG: Die Gruppe sollte beim Besuch einer Kirche darauf achten, dass sich alle Teilnehmer entsprechend kleiden. Das gilt für alle Kirchen in Italien!

ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN!