Vorgeschichte: 35.000 - 5.000 .v.Chr. / Hochpaläolitikum.
Die Sizilianer lebten als Jäger und Sammler. Von dieser Zeit zeugen Felsritzungen in den Höhlen des Monte Pellegrino und auf Levanzo.
1900 - 1800 v.Chr. (ca.)
Gruppen indoeuropäischer Völker dringen nach Sizilien vor, vereinigen sich mit den Ureinwohnern und leiten die Bronzezeit ein. Funde aus dieser Zeit in Castelluccio, Naro, Filicudi, Syrakus, Pantalica.
1400 v.Chr.
Es finden sich Spuren der ägäisch-kretischen Kultur. Nach Sizilien kommen die Elymer, die Gründer von Erice und Segesta, sowie die Sikuler. Letztere führen den Gebrauch des Pferdes und des Kupfers in Sizilien ein und verbreiten landwirtschaftliche Techniken sowie den Totenkult.
1200 - 1000 v.Chr.
Beginn der Eisenzeit: Zwischen dem 11. und dem 10. Jahrhundert gelangen die Phönizier nach Sizilien und gründen Solunt, Mozia und Palermo. Funde in Barcellona Pozzo di Gotto, Monte Finocchitto (Noto), Sant'Angelo Muxaro.
Die Griechen - 753 v.Chr.
Mit der Gründung von Naxos durch griechische Siedler tritt Sizilien in die griechisch mittelmeerische Geschichte ein. Im Laufe der darauf folgenden Jahre bildet sich eine Kolonie nach der anderen: Syrakus (734), Catania (729), Gela (689), Selinunt (650), Agrigent (582). Diese kolonialen Ansiedlungen entwickelten sich zu bedeutenden Städten, die reich und voller prächtiger Bauwerke waren.
485 v.Chr.
Gelon, der Tyrann von Gela, erobert Syrakus, das in den folgenden Jahren eine der wichtigsten Städte des Mittelmeerraumes wird.
405 - 367 v. Chr.
Dionysios I ,der Alte, erreicht in Syrakus den Höhepunkt seiner Macht, indem er sich zum Tyrannen der Stadt wählen lässt. Gemeinsam mit dem König von Persien ist er der mächtigste Fürst seiner Zeit. Die Pracht seines Hofes ist berühmt. Durch die Macht seines Heeres gelingt es ihm, die Karthager in Schach zu halten, welche mit den Griechen um die Vorherrschaft über die Insel streiten.
316 - 289 v.Chr.
Agathokles ist Tyrann von Syrakus. Er ist der erste Herrscher nach dem Tod Dionysios, der in seiner Macht seinem Vorgänger gleichkommt, den Karthagern widersteht und Syrakus zu altem Glanz und Reichtum verhilft. Nach seinem Tod befindet sich die Stadt in der Hand schwacher Herrscher, was sich erst mit der Thronbesteigung Hierons II. (276 v.Chr.) ändert, eines sanften, aber willensstarken Königs, der sich mit der neu entstehenden italischen Macht Rom verbündet. Bauliche Zeugnisse des griechischen Siziliens befinden sich in Syrakus, Agrigent, Selinunt, Segesta und Gela.
Die Römer - 264 v.Chr.
Als sich das italische Volk der Mamertiner, das Messina erobert hatte, von den Karthagern bedroht fühlt, ruft es die Römer zu Hilfe, welche mit sizilischer Unterstützung durch Hieron II. den Ersten Punischen Krieg entfesseln. Bei Kriegsende wird ganz Sizilien mit Ausnahme des verbündeten Syrakus zur römischen Provinz erklärt (241 v. Chr.).
219 - 212 v Chr. Zweiter Punischer Krieg.
Auch Syrakus wird von den Römern erobert und unterworfen. Die Geschichte Siziliens unter römischer Herrschaft ist nicht besonders reich an Ereignissen, wenn man von den Sklavenständen absieht (135 und 101 v.Chr.). Es ist eine ruhige Provinz, die vor allem wegen ihrer landwirtschaftlichen Produktion geschätzt wird. Funde und bauliche Zeugnisse finden sich in Termini Imerese, Tyndaris, Taormina, Catania, Syrakus, Piazza Armerina und andernorts.
Die Germanen - 440 n.Chr.
Geiserich, der König der Vandalen, landet in Lilibeo (heute Marsala) und verwüstet Sizilien. Nach einer Reihe von gelegentlichen Einfällen während der darauf folgenden Jahre manifestiert sich seit dem Jahre 468 eine wirkliche Herrschaft, die bis 476 andauert.
Im Moment des Zerfalls des Weströmischen Reiches wird Sizilien an Odoaker abgetreten, der seinerseits die Regierungsgewalt an die Westgoten unter Theoderich abgibt.
Die Byzantiner - 535 / Griechisch-gotischer Krieg.
Ausgelöst wurde er durch den oströmischen Kaiser Justinian, der die Einheit des Reiches wiederherstellen wollte. Der General Belisar wird nach Sizilien entsandt, der die Insel rasch erobert und sie dem Kaiser übergibt. Sizilien verbleibt fast drei Jahrhunderte lang im oströmischen Einflussbereich und übernimmt zahlreiche seiner sozialen und kulturellen Eigenheiten. Bauliche Zeugnisse finden sich in Randazzo, Castelbuono und Pantalica.
Die Araber - 827
Die Araber landen in Mazara und beginnen mit der Eroberung der Insel. Diese vollzieht sich im Verlauf von hundert Jahren und bedeutet für Sizilien tief greifende Veränderungen im gesellschaftlichen und kulturellen Leben, da die Insel nach Jahrhunderten des Christentums in die islamische Welt versetzt wird. Die Hauptstadt Siziliens ist Palermo, eine prachtvolle, islamisch geprägte Metropole. Bauliche Zeugnisse befinden sich in Palermo, Favara, Cefalà Diana und Caccamo.
Die Normannen - 1060
Unter der Führung von Robert Guiscard und Roger von Hauteville beginnen die Nornannen mit päpstlichem Segen Siziliens Rückeroberung durch das Christentum. Sie vollziehen ihr Unternehmen im Lauf von 31 Jahren. Die Nachkommen Rogers von Hauteville stellen die Könige Siziliens bis zum Jahr 1194 und hinterlassen die Erinnerung an ein blühendes und friedliches Reich, einen Ort der Verschmelzung unterschiedlichster Völkerschaften, die sich reibungslos integrieren. Es ist vor allem Roger II., der Sohn seines Vorgängers, der mit seiner klugen, alle Völkergruppen einschließenden Verwaltung der Entwicklung des Reiches kräftige Impulse verleiht. Die Hauptstadt bleibt weiterhin Palermo, deren Pracht, sich in Palästen und Gärten entfaltet. Bauliche Zeugnisse befinden sich in Palermo, Monreale, Cefalù, Messina, Piazza Armerina, Caccamo, Troina, Calascibetta, Favara und anderen Orten.
Die Anjou - 1270
Der Tod Friedrichs II. entfesselt heftige Kämpfe um die Nachfolge. Der schon seit geraumer Zeit mit dem Staufer im Streit liegende Papst spricht die Krone unrechtmäßigerweise Karl von Anjou zu. Seinem Heer, das nach Sizilien eindringt, um seinem Herrschaftsanpruch Geltung zu verschaffen, stellen sich die direkten Erben Friedrichs II. entgegen: der außereheliche Sohn Manfred und der Enkel Konrad. Nach dem Sieg über die beiden besteigt Karl von Anjou den Thron, verlegt die Hauptstadt nach Neapel und beginnt eine von den Sizilianern nur schwer ertragene autoritäre und ungerechte Herrschaft.
Bauliche Zeugnisse finden sich in Sperlinga.
Das Haus Aragon - 1282 / Die sizilianische Vesper.
Dieser Aufstand, der in Palermo seinen Anfang nimmt, führt zur endgültigen Vertreibung der Franzosen aus Sizilien. Der Thron der Insel geht an den Schwager Manfreds, Peter von Aragon, über. Zeugnisse finden sich in Palermo, Messina, Caltanissetta, Trapani, Agrigent, Taormina, Mussomeli, Aragona und Augusta.
Die Spanier - 1409
Mit dem Erlöschen der sizilianischen Linie des Hauses Aragon wird das direkte Verhältnis der Insel zur spanischen Krone noch enger. Die Ehe zwischen Ferdinand von Aragon und Isabella von Kastilien legt den Grundstein zu einem spanischen Staat, zu dem nun auch Sizilien gehört. Die Insel wird von Vizekönigen regiert und bleibt etwa dreihundert Jahre lang unter der Herrschaft der spanischen Krone. Bauliche Zeugnisse befinden sich in Taormina, Palermo, Syrakus, Enna, Nicolosi und auf den Ägadischen Inseln.
Das Haus Savoyen und die Österreicher - 1713
Wie im Friedensvertrag von Utrecht vorgesehen, fällt Sizilien an Vittorio Amedeo II. von Savoyen. Die piemontesische Familie hält die Herrschaft über die Insel kaum fünf Jahre lang inne. 1718 versuchen die Spanier die Rückeroberung, werden jedoch von den Österreichern daran gehindert. Auf Grund des Haager Vertrages (1720) wird Karl IV. von Österreich neuer König von Sizilien.
Das Haus Bourbon - 1734
Mit der Schlacht zwischen bourbonischen und österreichischen Truppen bei Bitonto gerät Sizilien in den Einzugsbereich Spaniens. 1735 wird Karl I. von Bourbon, der Sohn des spanischen Königs, zum König von Sizilien gekrönt. Die Bourbonen werden die Insel 125 Jahre lang regieren. Bauliche Zeugnisse finden sich in Palermo, Noto, Avola, Ragusa, Modica, Catania, Syrakus und Trapani.
Das italienische Königreich - 1860
Im Verlauf des garibaldinischen Feldzuges wird Sizilien dem Königreich Italien angeschlossen. Von nun an folgt die Insel dem Geschick des neugegründeten Reiches.
Die Autonomie - 1946
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wird Sizilien eine autonome Region im Rahmen der neuentstandenen Italienischen Republik. Das Regionalparlament versammelt sich seit 1947 im Normannenpalast. An diesem historischen Ort befindet sich schon seit über 800 Jahren das Machzentrum Siziliens.